Die Bedeutung der Gastkantone
Der Auftritt des Ehrengastes ist eines der grossen Highlights einer jeden OLMA. Erster Gastkanton war 1950 der Thurgau, der sich im Jubiläumsjahr 2017 bereits zum fünften Mal präsentiert.
Auftritt mit Festcharakter
OLMA-Umzug
Festakt in der Arena
Sonderschau
Tierausstellungen und andere Anlässe
Das Ausland als Ehrengast
Die Hintergründe
Amerika und Freistaat Bayern
Deutschland und Italien
Das Fürstentum Liechtenstein
Events statt Gastkantone
Der eigene Ehrengast
Die Expo.02
«Fête des Vignerons»
Schweizer Volkskultur an der 77. OLMA
Liste der Gastkantone/Ehrengäste
Stimmungsbilder OLMA-Umzüge
Auftritt mit Festcharakter
OLMA-Umzug
Der erste Samstag der OLMA ist traditionsgemäss der Tag des Ehrengastes mit dem Umzug am Morgen und dem Festakt in der OLMA-Arena am Nachmittag. Zehntausende Schaulustige säumen jeweils die Umzugsroute, die vom Hauptbahnhof durch die St.Galler Innenstadt bis zum OLMA-Gelände führt. Der traditionelle Umzug hat eine grosse Ausstrahlungskraft weit über die Stadt St.Gallen hinaus und verleiht der OLMA einen besonderen Festcharakter. Umzüge mit farbenprächtigen Sujets, emotionalen Bildern und effektvollen Showeinlagen bringen auf lebendige Weise den Traditionsreichtum, den typischen Charakter der Einwohnerinnen und Einwohner sowie die kulturelle und wirtschaftliche Vielfalt einer ganzen Region zum Ausdruck.
Festakt in der Arena
Nach dem OLMA-Umzug geht die Präsentation des Ehrengastes am Nachmittag in der Arena weiter. Neben den Grussbotschaften der St.Galler Regierung und der Repräsentanten des Ehrengastes sind verschiedene Darbietungen zu sehen. Sie reichen von Akrobatik, Tanz und Musik bis zur Vorstellung historischer Themen und bekannter Persönlichkeiten. Es wird gejodelt, geschränzt, geturnt, gesprungen, marschiert und musiziert.
Sonderschau
Die Sonderschau bietet dem Ehrengast die Gelegenheit, seine Stärken und seine Einzigartigkeit als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum sowie seine Vorzüge als Reise- und Feriendestination herauszustreichen und einem interessierten Messepublikum vorzustellen. Oft ist die Ausstellungsfläche mit Degustationen oder einem Restaurant bereichert. Serviert werden Spezialitäten, die einen typischen Querschnitt des kulinarischen Angebotes aus dem Gebiet des Ehrengastes aufzeigen.
Tierausstellungen und andere Anlässe
Der Ehrengast stellt in der Regel verschiedene Tierrassen im OLMA-Stall aus und präsentiert sie bei besonderen Veranstaltungen in der Arena. Die Kühe, Schweine, Pferde, Schafe und Ziegen wurden in der Region des Ehrengastes gezüchtet oder sind unverkennbar mit seiner Natur und Kulturlandschaft verbunden. Neben den drei Hauptbereichen Sonderschau, Umzug und Tierausstellungen gibt es weitere Möglichkeiten zur Verstärkung des Gastauftritts. Dazu gehören beispielsweise Kulturanlässe, Tourismus-Werbung, Gastronomiewochen in Restaurants oder Schaufenster-Präsentationen.
Das Ausland als Ehrengast
Die Hintergründe
Für die Messeverantwortlichen war es nicht immer gleich einfach, einen Gastkanton für die OLMA zu gewinnen. In manchen Jahren scheiterten die Anfragen infolge finanzieller, zeitlicher und personeller Probleme, mit denen sich die Kantone konfrontiert sahen. Vor allem der Umzug bedeutete für manchen Gastkanton einen sehr grossen Kraftakt. Gerade weil aber der festliche Umzug einen besonderen Glanzpunkt der OLMA darstellte, wollte man keinesfalls darauf verzichten. Deshalb wurde ein möglicher Einbezug ausländischer Ehrengäste rege diskutiert. Zeitweise dachte man darüber nach, einen Zweijahresrhythmus einzuführen und damit abwechslungsweise einen Gastkanton und einen ausländischen Ehrengast einzuladen.
Amerika und Freistaat Bayern
Abgesehen vom Fürstentum Liechtenstein ist erstmals 1966 ein Gastland anstelle eines Gastkantons erwähnt. «Sonderschau des Gastlandes Amerika», ist im damaligen Jahresbericht der Olma Messen St.Gallen vermerkt. 1975 gab es das Novum, dass sich neben dem Gastkanton Glarus mit dem Freistaat Bayern zusätzlich ein Gastland präsentierte. «Die OLMA-Leitung steht dem Einbezug von Gastländern in die Ausstellung schon aus Platzgründen zurückhaltend gegenüber; sie hält es aber für ausgesprochen sinnvoll, wenn ein engerer Kontakt mit unseren unmittelbaren Nachbarn aufgenommen werden kann, haben wir doch beispielsweise auf dem Gebiet der Berglandwirtschaft durchaus vergleichbare Probleme», erklärte Stadtammann Alfred Hummler im Katalog-Vorwort der OLMA.
Deutschland und Italien
1997 empfing die OLMA das Bundesland Baden-Württemberg als Gastland. «Die Anziehungskraft der OLMA reicht weit über die Schweiz hinaus. Ich freue mich, dass Baden-Württemberg in diesem Jahr als Gastland nach St.Gallen eingeladen wurde», schrieb Ministerpräsident Erwin Teufel in seinem Geleitwort zur Messe. 2002 und 2009 folgten zwei italienische Regionen. Ligurien präsentierte 2002 seine herrliche Lage am Meer, das reizvolle Hinterland und die wirtschaftlichen und touristischen Zentren Genua, Savona, Portofino, San Remo, Alassio und die Cinque Terre. 2009 gaben sich die beiden italienischen Provinzen Südtirol und Trentino die Ehre. Die Besucherinnen und Besucher waren eingeladen, die kulinarische Vielfalt der beiden Ehrengäste zu geniessen und sich über die zahlreichen touristischen Angebote zu informieren.
Das Fürstentum Liechtenstein
Einen Sonderfall als Gastland nimmt das Fürstentum Liechtenstein ein, das zusammen mit den Kantonen Appenzell Innerr- und Ausserrhoden, Glarus, Graubünden, St.Gallen, Thurgau und Schaffhausen zu den Trägern der Olma Messen gehört. Es war bisher fünf Mal als Ehrengast an der OLMA (1952, 1964, 1979, 1993 und 2016) dabei. Beim letzten Auftritt liess es sich auch Erbprinz Alois von Liechtenstein nicht nehmen, am OLMA-Umzug mitzulaufen und der Messe einen ausgiebigen Besuch abzustatten. Für ihn war es der erste Besuch an der OLMA.
Mit Pauken und Trompeten beginnt der Radiobeitrag zum Festumzug 1964 als das Fürstentum Liechtenstein Ehrengast war.
Events statt Gastkantone
Der eigene Ehrengast
Für die OLMA 1999 liess sich trotz aller Bemühungen weder ein Kanton noch ein Land oder eine Region als Ehrengast finden. Eine Schweizer Messe für Landwirtschaft ohne Festumzug, Sonderschau und Tierausstellung wollten die Messeverantwortlichen aber keinesfalls durchführen. Deshalb sprang die Stadt in die Bresche und stellte sich selber dar. «St.Gallen blufft – und verblüfft» nannte sie die Sonderschau, welche die Stadt als pulsierenden Lebensraum darstellte. Kulturinstitutionen, Sportkreise, Gewerbebetriebe und Unternehmungen gestalteten sie mit. Gemeinsam mit dem Fürstentum Liechtenstein und den Kantonen Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden, Glarus, Graubünden, St.Gallen, Thurgau und Schaffhausen beteiligte sich die Stadt St.Gallen ausserdem am Festumzug, der mit 45 Sujets die «Vielfältige Ostschweiz» zeigte.
Die Expo.02
Die lange Tradition eines Gastkantones oder Gastlandes wurde 2001 erneut durchbrochen: Ein Event übernahm erstmals die Rolle des Ehrengastes. Die Expo.02 nahm die Gelegenheit wahr, ihr Programm vorzustellen und den Ticket-Vorverkauf zu starten. Am Umzug zogen über 1000 Mitwirkende aus dem Drei-Seen-Land durch die Strassen der Innenstadt. Auf Umzugswagen präsentierten sie die Arteplages der Expo.02. Vier davon stellten das vor, was in Biel, Neuchâtel, Yverdon-les-Bains und Murten zu sehen sein sollte, drei die mobilen Arteplages des Kantons Jura. Insgesamt waren 39 Gruppen am Umzug dabei. In der Sonderschau warb das Drei-Seen-Land nicht nur für den Besuch der Expo.02, sondern auch mit seinen Kulturgütern, Naturschönheiten und Freizeitangeboten.
«Fête des Vignerons»
2018 präsentierte sich der besondere Ehrengast «Fête des Vignerons». Das Winzerfest selbst findet vom 18. Juli bis zum 11. August 2019 in Vevey statt. Es werden jeweils über eine Million Besucherinnen und Besucher erwartet.
Schweizer Volkskultur an der 77. OLMA
Die IG Volkskultur präsentiert mit verschiedenen Mitgliedsverbänden einen farbenfrohen und beschwingten Querschnitt durch das Schweizer Brauchtum: Die Besucher eine grosse Trachtenausstellung, ein Radiostudio mit Live-Sendungen sowie eine Bühne mit Musik, Tanz und Gesang.
Liste der Gastkantone/Ehrengäste
Jahr | Ehrengast | Motto der Sonderschau | Eröffnungsredner |
---|---|---|---|
1950 | Thurgau | Die landwirtschaftliche Produktion des Kantons Thurgau | |
1951 | Schaffhausen | Die landwirtschaftliche Produktion des Kantons Schaffhausen | |
1952 | Fürstentum Liechtenstein | Die landwirtschaftliche, gewerbliche und industrielle Produktion des Fürstentums Liechtenstein | |
1953 | St.Gallen | 150 Jahre St.Gallische Landwirtschaft | |
1954 | - | - | |
1955 | Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden | - | |
1956 | - | - | |
1957 | - | - | |
1958 | Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden | ||
1959 | |||
1960 | |||
1961 | Glarus | ||
1962 | Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden | ||
1963 | |||
1964 | Fürstentum Liechtenstein | ||
1965 | |||
1966 | Ehrengast USA | ||
1967 | Waadt | ||
1968 | |||
1969 | Wallis | ||
1970 | Schaffhausen | ||
1971 | Aargau | ||
1972 | Thurgau | 10 mal Thurgau | |
1973 | Tessin | ||
1974 | Graubünden | Terra e cultura | |
1975 | Glarus und Freistaat Bayern | Komm ins Glanerland, Alpenländische Nachbarschaft | |
1976 | Zürich | Die Landwirtschaft im Industriekanton | |
1977 | Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden | Groossi und chlini Appezeller | Landammann J. B. Fritsche |
1978 | Genf | Genf – ein Tor zur Welt | Staatsrat Alain Borner |
1979 | Fürstentum Liechtenstein | Unser Nachbar – das Fürstentum Liechtenstein | Regierungsrat Walter Oehry |
1980 | Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden | Die Urschweiz heute | Regierungsrat H. P. Käslin |
1981 | Schaffhausen | Schaffhausen – die grüne Region am Rhein | Regierungsrat K. Waldvogel |
1982 | Basel-Stadt und Basel-Landschaft | Stadt und Land – Hand in Hand | Regierungsrat Paul Nyffeler |
1983 | Thurgau | Natürlich Thurgau | Regierungsrat Hanspeter Fischer |
1984 | Bern | Bärn gäbig läbig | Regierungsrat Ernst Blaser |
1985 | Graubünden | Viva la Grischa | Regierungsrat Christoffel Brändli |
1986 | Freiburg | Freiburg/Fribourg – gut und klug | Regierungsrat Hans Bächler |
1987 | Glarus und Zug | Zug/Glarus – «freundschaftlich/fortschrittlich | Regierungsräte Jules Landolt und Robert Bisig |
1988 | Solothurn | SO sind wir | Regierungsrätin Cornelia Füeg |
1989 | Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden | Appenzell – universell | Regierungsrat Hanswalter Schmid |
1990 | Luzern | Herzlich Luzern | Regierungsratspräsident Erwin Muff |
1991 | St.Gallen | St.Galler Spitzen | Landammann Karl Mätzler |
1992 | Neuenburg | Top Neuchâtel | Regierungsrat Pierre Dubois |
1993 | Fürstentum Liechtenstein | Faszinierendes Liechtenstein | Regierungschef Markus Büchel |
1994 | Aargau | Ganz schön Aargau | Regierungsrat Ulrich Siegrist |
1995 | Schaffhausen | Schaffhausen erleben | Regierungsrat Hans-Jörg Kunz |
1996 | Wallis | Das Wallis erleben | Staatsrat Richard Gertschen |
1997 | Baden-Württemberg | Schmeck den Süden Deutschlands | Ministerin Gerdi Staiblin |
1998 | Thurgau | Aussen grün – innen Thurgau | Regierungspräsident Hermann Lei |
1999 | Stadt St.Gallen | St.Gallen blufft | Regierungsrätin Rita Roos-Niedermann |
2000 | Zürich | Typisch Zürich – ein Kanton in Bewegung | Regierungspräsidentin Rita Fuhrer |
2001 | Expo.02 | Expo.02 und ihre Partner | Nelly Wenger und Franz Steinegger, Expo-Generaldirektion |
2002 | Ligurien | Liguria amore mio | Piero Gilardino, Assessore per l'Agricoltura e l'Entroterra |
2003 | Graubünden | Graubünden überrascht | Regierungsrat Klaus Huber |
2004 | Tessin | Das Tessin ist immer in | Regierungsrätin Marina Masoni |
2005 | Genf | Genf, der grosse Marktplatz | Staatsrat-Vizepräsident von Republik und Kanton Genf Carlo Lamprecht |
2006 | Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden | Helewie Appenzellerland | Regierungsrätin Marianne Koller-Bohl |
2007 | Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden | CHärngsund … entdecke die Urschweiz | Regierungsrat Kurt Zibung |
2008 | Waadt | Das Waadtland: einzigartig. | Regierungsrat Claude Mermoud |
2009 | Südtirol und Trentino | Südtirol und Trentino zu Gast an der OLMA | Landesräte Thomas Widmann, Südtirol und Tiziano Mellarini, Trentino |
2010 | Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Jura | Der Nordwesten. Die offene Schweiz | Regierungsräte Peter Zwick, Christoph Brutschin und Michel Probst |
2011 | Bern | Gringe u Gschichte | Regierungsrat Andreas Rickenbacher |
2012 | Zug und Glarus | ZUGLARUS | Landesstatthalterin Marianne Dürst Benedetti und Landammann Matthias Michel |
2013 | Solothurn | Mir gäh dr Sänf drzue | Frau Landammann Esther Gassler |
2014 | Luzern | Rüüdig guet! Lozärn | Regierungspräsident Robert Küng |
2015 | Aargau | Menschen machen Zukunft | Regierungsrat Roland Brogli |
2016 | Fürstentum Liechtenstein | Hoi metanand | Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer |
2017 | Thurgau | De Leu isch los | Regierungsrat Walter Schönholzer |
2018 | Fête des Vignerons und St.Galler Wein | Da isch üsen Wy – chumm, probier und schtuun! | Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann |
2019 | Schweizer Volkskultur | ||
2021 | Schaffhausen | Bock auf Schaffhausen | Regierungsrat Dino Tamagni |
2022 | Graubünden | aifach gspunna! | Regierungsrat Marcus Caduff |
2023 | Zürich | Familie Zürchers Garten | Regierungsrätin Natalie Rickli |