Eine Festhütte

Tiere und Landmaschinen in Ehren, aber wenn die Bauern in der Stadt sind, dann sollen sie auch etwas geboten bekommen. So oder ähnlich dachte manch ein Restaurantbetreiber in der Stadt St.Gallen.

Die OLMA ist eine Festhütte

Nach der OLMA in den Hecht-Keller

Die Stadt im OLMA-Fieber

Ganze Region angesteckt

Mehr als eine Ausstellung

Moststube zieht an

Treffpunkt Degustationshalle

Festbetriebe rund um die OLMA

Gastkanton als kulinarische Inspiration

Gastkanton etabliert

Capuns und Chügelipastete in St.Gallen

Die OLMA ist eine Festhütte

Nach der OLMA in den Hecht-Keller

Das traditionsreiche Hotel Hecht am Bohl schaltete 1945, also an der dritten Auflage der Messe, im offiziellen OLMA-Katalog ein Inserat: «Eine Sehenswürdigkeit! Besuchen Sie die neu eröffnete Bar und den Grill-Room im «Hecht»-Keller, nur 2 Minuten von der OLMA!» Es war der Anfang einer Tradition, in den folgenden Jahrzehnten wurde die «Hecht»-Bar zum legendären Nach-OLMA-Treffpunkt.

Die Stadt im OLMA-Fieber

Neben dem «Hecht», das stets auf seine bevorzugte Lage «direkt am Weg von der OLMA» hinwies, trugen auch andere Lokale zum OLMA-Fieber bei. Das «Im Portner» in der Bankgasse pries sich als «Treffpunkt der Aussteller» an, der «Schützengarten» warb unter dem Motto «der kulinarische Treffpunkt während der OLMA» und lockte schon 1956 nicht mit Bratwurst und Zürcher Geschnetzeltem, sondern mit Riz colonial und Nasi Goreng.

Ganze Region angesteckt

Und nicht nur Lokale in der Stadt machten mit, was die grosse Ausstrahlung der OLMA beweist. Auch das Seerestaurant in Rorschach, die «Rietwies» in Herisau oder das «Mocador» in Bernhardzell riefen sich in Erinnerung – vielleicht mit dem Hintergedanken, die in Stimmung gekommenen Messebesucher auf dem Heimweg abzufangen.

Mehr als eine Ausstellung

Moststube zieht an

Das einzige von 1943 bis heute betriebene OLMA-Restaurant, die Moststube, war schon früh mehr als nur eine Verpflegungsstätte für hungrige Messebesucher. Es gab dort jeden Nachmittag ab 15.00 Uhr Live-Musik. Das Angebot schlug ein, die Gäste warteten oft vor den Eingängen, bis Sitzplätze frei wurden, und verweilten dann auch mal länger als in den übrigen Restaurants. Vor allem an Wochenenden war die Moststube ein Anziehungspunkt für ausgehfreudige Städter.

Treffpunkt Degustationshalle

Ein unverzichtbarer Teil der Festhütte OLMA waren natürlich schon immer die Degustationshallen, also die schweizweit berühmt-berüchtigte Halle 7 und seit deren Brand nach dem letzten OLMA-Abend des Jahres 2000 die Hallen 4 und 5, die nach der Schliessung der Messehallen noch eine Stunde länger geöffnet sind. Seit Jahrzehnten gibt der standardisierte Ablauf eines OLMA-Besuchs vor, dass man sich zum Schluss in den Degustationshallen bei Wein, Bier und Hochprozentigem trifft.

«Am föfi im Sibni» und alle wussten, was gemeint war. Im SRF-Radiobeitrag, Regionaljournal Ostschweiz, vom 1998, werden die berühmt-berüchtigte Halle 7 und verschiedene Typen von Gästen vorgestellt.

℗ SRF, mit freundlicher Genehmigung, Radiobeitrag vom 14.10.1998

Festbetriebe rund um die OLMA

Als weiteres Angebot für ein jüngeres Publikum stieg 1996 in der Talhofhalle erstmals eine Jugendparty. Diese Entwicklungen führten in den letzten rund zwanzig Jahren zu einer Verlagerung des Nach-OLMA-Festtreibens. Zu den Zelten der Genossenschaft Unterer Brühl kam ein Bierzelt der Tonhalle-Gastronomie, die OLMA-nahen Restaurants Netts und Candela sowie das neue Hotel Radisson fingen nun die Messebesucher mit Barbetrieb und Musik in eigenen Zelten ab.

Gastkanton als kulinarische Inspiration

Gastkanton etabliert

Als sich die Tradition mit den Gastkantonsauftritten langsam zu etablieren begann, wurden die St.Galler Restaurants auch zu eigentlichen kulinarischen Aussenposten der OLMA in der Stadt. Vor allem ab den 80er Jahren arbeitete die St.Galler Gastronomie regelmässig mit der OLMA, resp. mit dem jeweiligen Gastkanton zusammen.

Capuns und Chügelipastete in St.Gallen

1983 boten 18 Hotels und Restaurants Spezialitäten aus dem Gastkanton Thurgau an. Die Reihe setzte sich in den Folgejahren fort mit Berner, Bündner, Liechtensteiner, Solothurner, Appenzeller, Luzerner Speisen, Einheimische und Gäste kamen so in den Genuss von Berner Platte, Capuns, Siedwurst, Chügelipastete und anderen regionalen Leckereien aus den verschiedensten Ecken des Landes. Mehr zum gastronomischen Angebot ist hier zu finden.