Entwicklung Messewesen
Im Mittelalter waren Jahrmärkte häufig an kirchliche Feste angelehnt. So ist es auch kein Zufall, dass die OLMA auf die Zeit des Gallustags vom 16. Oktober fällt.
Messen im Wandel der Zeit
Von der Waren- zur Mustermesse
Messen am Puls der Zeit
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
Besinnung auf die Stärken der Messe
Neubauten als Wachstumstreiber
Die Anfänge der OLMA
Halle 9 als Motor
Projekt Neuland
Im stetigen Wandel
Messen im Wandel der Zeit
Von der Waren- zur Mustermesse
Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert waren Messen als so genannte «Warenmessen» konstituiert. Dies bedeutete, dass Händler ihre Waren auf verkehrstechnisch zentral gelegenen Messeplätzen zum Verkauf anboten. Das Warenlager reiste sozusagen mit den Händlern durch die Welt. Die Industrialisierung mit der Massenproduktion und der Entwicklung eines leistungsfähigen (Eisenbahn-) Transportsystems setzte dieser Art von Messe aber ein Ende. Aber es folgte nicht der Untergang, sondern die im Prinzip bis heute andauernde Zeit der «Mustermessen».
Messen am Puls der Zeit
Eine grosse Blüte erlebten Messen in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Der erneute technische Fortschritt wurde sowohl für breite Bevölkerungskreise wie für das Fachpublikum auf Messen greifbar. Küchengeräte, Waschmaschinen, Fernsehgeräte, Autos – im «Vor-Internet-Zeitalter» spürte den Puls der Zeit, wer Messen besuchte.
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
Wie die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, so stellt auch die Digitalisierung am Anfang des 21. Jahrhunderts das Format der Messe vor grosse Herausforderungen. Wieder ist es der technische Wandel, welcher die Überarbeitung von lieb gewonnenen Messeformaten erfordert. Tatsächlich hat die Messe als blosser Platz von Angebot und Nachfrage wohl keine Zukunft. Aber eine Messe hat eben nicht nur die Aufgabe, Angebot und Nachfrage zusammenzuführen. Das übernimmt das Internet ja auf ziemlich perfekte Art und Weise.
Besinnung auf die Stärken der Messe
Schon auf dem mittelalterlichen Jahrmarkt ging es um den Austausch von Informationen zur Gesellschaft, um sozialen Austausch und um Geselligkeit im damaligen Sinn. Genau diese vermeintlichen Nebenfunktionen einer Messe eröffnen im digitalen Zeitalter die grosse Chance für die Zukunft. Live Kommunikation leistet, was keine Website, kein Fernsehspot und auch kein adressiertes Mailing vermag: Sie lässt Menschen ihre Umgebung mit allen Sinnen erleben.
Neubauten als Wachstumstreiber
Die Anfänge der OLMA
Es erstaunt nicht, dass die OLMA 1943 ihre Geburtsstunde in temporären Zeltbauten auf dem Unteren Brühl vor der Tonhalle erlebte. Als die OLMA aufgrund ihres Erfolgs in den Folgejahren aus allen Nähten platzte, breitete sie sich nach Osten aus. Die legendäre Halle 7 war als Holzhalle erstmals 1953 in Betrieb. 1966 standen die «Expo-Hallen» auf dem Gelände St.Jakob zum ersten Mal zur Verfügung und gaben der OLMA für viele Jahre ein unverwechselbares Gesicht.
Halle 9 als Motor
Weitere grosse Ausbauschritte folgten jeweils nach etwa gut 15 Jahren: In den Achtzigerjahren folgten parallel bzw. im Nachgang zum Bau der Autobahn A1 die Hallen 1, 2 und 3. Als regelrechter Wachstumsmotor für die Genossenschaft Olma Messen St.Gallen entpuppte sich schliesslich die 1999 in Betrieb genommene Messe- und Kongresshalle 9.
Projekt Neuland
Die Olma Messen St.Gallen lancierten im Jahr 2013 die Idee der Überdeckung des Ostportals des Rosenbergtunnels auf der A1 Stadtautobahn. Die «Landgewinnung» ermöglicht den Bau einer neuen Messe- und Eventhalle und einer erweiterten Messe-Infrastruktur. Gemäss Machbarkeitsstudien und Testplanungen kostet der Bau der Überdeckung rund 33 Mio. CHF. Hinzu kommen die einmalig abgegoltenen Betriebskosten in der Höhe von rund 9 Mio. CHF.
Anfangs März 2018 setzte das Stimmvolk der Stadt St.Gallen mit einem Ja-Stimmenanteil von 72% ein klares Zeichen für den Ausbau des Messeareals. Daraufhin hat die Jury aus 54 Bewerbungen 14 Planerteams ausgewählt und beauftragt, bis im Spätsommer 2018 Vorschläge für Architektur und Konstruktion der neuen Halle sowie deren Umgebung auszuarbeiten.
Nach Sichtung in zwei Rundgängen entschied sich die Jury für das Projekt mit dem Namen «Halle 1». Das Siegerteam setzt sich aus den Architekten Ilg Santer aus Zürich, den Ingenieuren Pedrazzini Guidotti aus Lugano und der META Landschaftsarchitektur aus Basel zusammen.
Im stetigen Wandel
Investitionen in die bauliche Messe- und Eventinfrastruktur bedingen den Glauben an die Zukunft der Live Kommunikation. Messen wie die OLMA wandeln sich manchmal unmerklich und in kleinen Schritten, aber doch stetig. Wie anders präsentierte sich doch die 75. OLMA im Vergleich zu ihrer 50. Ausgabe 1992! Und wie wird die 100. OLMA aussehen?