Bauprojekte bis 1970

OLMA-Nostalgiker trauern teilweise noch heute der Zelthallenromantik nach, denn die OLMA war lange in provisorischen und halbpermanenten Bauten zu Hause.

Provisorische Hallen

Festhalle aus Rorschach

Halle 7 – Degustation im Zelt

Projektwettbewerb 1957

Messehochhaus geplant

Preissumme von 8000 Franken

Halbpermanente Hallen

Anordnung wie zu Beginn

Nach und nach auf den St.Jakob

Expo-Hallen gekauft

Stabile bauliche Situation

Provisorische Hallen

Festhalle aus Rorschach

Die ersten OLMA-Ausgaben fanden in provisorischen Konstruktionen statt. Weil der Auf- und Abbau dieser Zelthallen jeweils sehr aufwändig und kostenintensiv war, wurden schon früh Bestrebungen unternommen, fixe Bauten zu errichten. Aus dem Brief der OLMA an den Stadtammann z.Hd. des Stadtrates St.Gallen vom 20. Mai 1947 ist folgendes zu entnehmen: «Der Ausschuss der OLMA hat am 16. Mai nach eingehender Diskussionen und nach Besichtigung der Festhalle Rorschach beschlossen, diese zum Preis von 93’000 Franken zu erwerben.» Einerseits kommt die OLMA auf diese Weise zu etwas besseren Unterkunftsverhältnissen, als dies bei den provisorischen Zelthallen der Fall ist, da Bedachung, Aussenwände und Fenster besseren Schutz gegen die Witterung bieten. Zudem ist die Halle höher als die provisorischen und kommt auch wesentlich billiger zu stehen als diese. Die Festhalle wurde zur Halle 6, auch Steinachhalle genannt.

Halle 7 – Degustation im Zelt

1952 tauchte erstmals die Halle 7, damals noch als Zelthalle, vis-à-vis des Hadwig Schulhauses auf. Darin befanden sich Degustationen und Küchenartikel, daneben Aussteller im Freien. Seit 1953 steht die allseits bekannte Holzhalle Nr. 7, der Degustationstempel.

Projektwettbewerb 1957

Messehochhaus geplant

Bereits 1957 hatte die OLMA einen Projektwettbewerb zur Überbauung des St.Jakobs-Areals veranstaltet. Dieser sah vor, den Haupteingang an die St.Jakob-Strasse zu verlegen, verbunden mit einer Trolleybus-Haltestelle (Station Adlerberg). Durch die Kassenbauten hindurch betritt der Besucher eine grosse Terrasse, unter welcher ein volles Messegeschoss eingerichtet wird. Nach Osten schliessen drei parallele Längshallen entlang der St.Jakob-Strasse an, in der Höhe in drei Geschosse aufgeteilt und mittels Durchblicken, Treppen, Rolltreppen miteinander verbunden. Die Platzknappheit fordere eine maximale Ausnützung des Geländes. An der Ecke Jägerstrasse/St.Jakob-Strasse war ein Messehochhaus mit 13 Etagen und einem Sockelgeschoss geplant. Dieses sollte einerseits den einzelnen Ausstellern während des ganzen Jahres dienen und sich selbst finanzieren.

Preissumme von 8000 Franken

In die engere Wahl kamen insgesamt neun Vorschläge, welche im Jurybericht einzeln erklärt wurden. Den ersten Preis mit einer Preissumme von 8000 Franken gewann das Architekturbüro Leo Hafner, Alphons Wiederkehr, Zug, auf dem zweiten Platz (6000 Franken) landeten Gisèle Heer-Wirth und Benito David, Zürich und auf dem dritten (5500 Franken) Wolfgang Stäger, Zürich. Keines dieser Projekte wurde realisiert.        

Halbpermanente Hallen

Anordnung wie zu Beginn

Ab 1958 belegte die OLMA einen ersten Teil des St.Jakobs-Areals mit den Hallen 14 und 15. Die Anordnung war etwa dieselbe wie in früheren Jahren auf dem Unterem Brühl, im Kantonsschulpark und südöstlichen Teil des Stadtparks sowie neu auf der nordöstlichen Seite die Hallen 6 und 7.

Nach und nach auf den St.Jakob

1960 wurde das Messeareal in östlicher Richtung mit den Hallen 14, 15 und 15a auf dem St.Jakob-Gelände erweitert, inklusiv Stall und einer Art Arena für Tiervorführungen mit Tribüne. Erstmals erscheint der «Milchpavillon» der Milchwirtschaft. Noch wurde aber lediglich ein geringer Teil des beachtlich grossen ehemaligen Gefängnisareals belegt. Unterer und Oberer Brühl und der Stadtpark wurden immer noch intensiv genutzt. Ab 1964 wurde das Areal der ehemaligen Strafanstalt St.Jakob – 1839 gebaut, 1958 abgebrochen – durch verschiedene Hallen nach und nach überbaut und der Stall verlegt.

7 1965 Milchpavillon Der Milchwirtschaft
8 1974 Olma 1974 Stall
9 1961 Arena Oval

Der "Milchpavillon" der Milchwirtschaft erscheint zum ersten Mal 1960

Der Stall stand neuerdings auf dem St. Jakob-Gelände

Die Arena trumpfte nun mit einer Tribüne auf

Expo-Hallen gekauft

Im Jahr 1964 begannen die Arbeiten für das neue Theater im Grossmannschen Park am westlichen Ende des Stadtparkes. Die so entfallenden Hallenflächen wurden auf dem St.Jakob-Areal kompensiert. Die in Lausanne 1964 durchgeführte Schweizerische Landesausstellung Expo 64 verhalf der OLMA zu Holzhallen, die sie relativ günstig zum Preis von 770’000 Franken erwerben und auf dem St.Jakob-Areal wieder aufbauen konnte. Der Aufbau der halbpermanenten Hallen A–F der OLMA wurde im Frühjahr 1965 von der Baupolizei-Behörde bewilligt. Die OLMA musste sich angesichts der geplanten Autobahn verpflichten, die Bauten wieder abzubrechen, sofern dies notwendig werde.

Stabile bauliche Situation

Ab 1966 konnte die OLMA die ehemaligen Expo-Hallen A, B, E und F nutzen; sie dehnte sich somit weiter Richtung Osten aus, der Obere Brühl und der Stadtpark wurden nicht mehr durch die OLMA tangiert. «Auf dem Areal St.Jakob feiern die Expo-Hallen ihre Auferstehung», hiess es im OLMA-Katalog. Damit ist ein neues, bemerkenswertes Zentrum entstanden, das sich um die «Grüne Halle» gruppiert. Ein Vertrag vom 31. Oktober 1966 zwischen der politischen Gemeinde St.Gallen und der Genossenschaft Olma, Schweizer Messe für Land- und Milchwirtschaft St.Gallen, regelte die definitive Verlegung auf das Messeareal St.Jakob. Stabile bauliche Situation in den folgenden Jahren.